Talk:Violin Concerto, Op.77 (Brahms, Johannes)

Analyse nach Schenker der ersten 17 Takte des ersten Satzes

Brahms, ganz im Gegensatz zu Komponisten wie Beispielsweise Beethoven, war der Meinung, daß man in der Komposition keine neuen Wege beschreiten solle, sondern man auf altbekanntes zurückgreifen solle, da dies zum Ausdruck aller gewünschten Klangfarben reichte. (siehe "Brahms-Briefe", Briefwechsel mit Joseph Joachim)

Kurz zur Entstehung des Werkes

Brahms begann die Arbeit an dem Werk ursprünglich als Klavierkonzert. Der damals noch junge Brahms kam nur spärlich weiter bei der Arbeit, vor allem bei der Instrumentierung. (siehe "Brahms-Briefe", Briefwechsel mit Clara Schumann) Schlußendlich wandte er sich an seinem Lehrer Joseph Joachim, der ihn bei der Instrumentierung zur Seite stand. Zu dieser Zeit stand bereits die Fertigstellung als "Violin Konzert" feststand. (siehe aeiou, Prof. Dr. Manfred Schilder, "Brahms")

Analyseansatz nach Schenker

Konservativ wie Brahms war, eröffnet er in strenger Form mit einer Einführung. In den Takten 1-6 wird ein nicht ausharmonisiertes Motiv unisono und in Oktaven eingeführt. Der Takt 7 und 8 als Doppeltakt - weshalb Brahms an dieser Stelle nicht eine Fermate schrieb böte Grundlage für lange weitere Betrachtungen - stellt dann die Tonart indirekt mit einem Dominant-Akkord, diesen dafür Grundständig, vor. Über dem Weitergang im Takt 9 in einer vertikal ausgelgten scheinbaren C-Dur Führung wurden bereits vielfach Spekulationen verfasst. Die oft gängig gewordeneund erst in den vergangenen Jahren aus den meisten Musikelaboraten entfernten Annahme, daß dies als ein zu G-Dur gehörender Subdominant-Akkord zu lesen sein solle, widerspräche jedoch Brahms konservativer Einstellung und wäre nur allzu bequem gewesen. Brahms hatte auch in keinem seiner anderen Werke bei der Einführung die Tonart so markant gewechselt. Vielmehr kann man leicht erkennen, daß dieser lediglich als Quartsext-Vorhalt zur Subdominante G-Dur gelesen werden kann. Diese beiden Varianten der Lesart sind kontroversiell, jedoch kann bei Brahms an keiner anderen Stelle seiner Literatur ein derartiger Einschnitt - immerhn wäre dies ein Übergangsloser Wechsel von A-Dur auf C-Dur gewesen - nirgens gefunden werden, daher kann mittlerweile leicht gesagt werden, daß die Durwechsel-Hypothese falsch ist und nur ein Resultat schlechter Analyse darstellt. (Leider wird diese Darstellung heute noch versucht über das Internet zu verbreiten, obgleich mehrere Musiker und Musikprofessoren in den letzten Jahren erfolgreich bemüht waren, diesen Fehler zumindest aus den wichtigsten offiziellen Internetseiten zu entfernen) In Takt 13 wird der Vorhalt auch schon wieder aufgelöst und dann über eine nun echte Doppeldominante E-Dur ganz klassisch hin zu Takt 17 der Dominante aufgelöst wird. --Elias Haller 04:10, 2 July 2007 (EDT)