Talk:Trio Sonata in C minor, S.259 (Heinichen, Johann David)

In der Kategorie "For 2 Oboes, Bassoon" befindet sich merkwürdigerweise nur diese Sonate von Heinichen. Dies läßt sich wie folgt erklären. Triosonaten werden bei IMSLP normalerweise unter "with continuo" eingeordnet.(Auch SeiH 259 ist da nochmal zu finden.) Man hat sich aus gutem Grund geeinigt, die verschiedenen Möglichkeiten, die mit dem Oberbegriff "continuo" gemeint sein können, nicht einzeln aufzuführen. Bei der Heinichen Sonate hat man nun eine Ausnahme gemacht, weil in der Partitur, die aus den Beständen der SLUB übernommen wurde, der Kopist am Beginn seiner Abschrift (nicht auf der Umschlagsseite ("cover page"), die nicht erhalten ist!) notiert hat "Sonata à 3, Hautbois 1, Hautbois 2, con basson". Da die Partitur in 3-zeiliger Version (2 Sopranschlüssel, 1 Bassschlüssel) notiert ist, kann man die Zuordnung des Kopisten nachvollziehen, zumal wenn man bedenkt, dass in der Hofkapelle von Dresden berühmte Oboisten und Fagottisten mitwirkten. Auch die ersten Triosonaten von Zelenka sind dem Autograph der Partitur nach für 2 Oboen und Fagott. Andererseits ist klar, dass die Triosonate SeiH 259 keineswegs als eine Sonderform der barocken Triosonate zu begreifen ist, die der Komponist mit genau diesen 3 Instrumenten aufgeführt haben wollte. So etwas ist aus der Barockzeit nicht bekannt. Die Fagottstimme ist denn auch eine typische Continuostimme, die selbstverständlich in der gängigen Aufführungspraxis der damaligen Zeit durch ein Cembalo oder dergleichen ergänzt werden konnte. Meine Versuche, das unsinnige "Tagging" der Sonate ändern zu lassen, sind leider auf taube Ohren gestoßen.


The reason for this tagging was as follows:

  • In the absence of an autograph manuscript, we go by the titles on the music, as well as comparisons with scholarly sources such as Grove Music. In this case, unfortunately, Grove Music doesn't give a complete list of Heinichen's works.
  • The title on the manuscript says "Sonata à 3. Hautbois 1. Hautbois 2. con Basson.". Though in a copyist's hand, it is clear that someone in that time played it in that combination.
  • Another work of Heinichen's is published by Breitkopf, a Sonata for oboe and bassoon. If, in those days, no one used bassoon alone on a bass line, this Sonata would be for oboe and continuo. Further, the Grove Music entry for Michel Corrette's Concerto 'Le Phenix' lists it for 4vc/viols/bn -- no continuo. Clearly other works also could be, and were, done without the ubiquitous continuo -- just one single bass instrument on the lowest line.
  • It is acknowledged that performances without continuo would not be common in that time, but it also cannot be proven that they were completely avoided.
  • The previous poster has been given an assurance that if Heinichen's autograph manuscript surfaces at any point, this work will be tagged for his title and his title alone. Until then, the evidence does not preclude a 2 oboe/bassoon instrumentation. Since the work has also been given a second tag, based on the headers on the individual parts, it will also appear on a list of works with continuo, so both options are catered for.


Natürlich kann man die Heinichen Sonate auch in der Besetzung mit 2 Oboen und Fagott spielen wie alle anderen Triosonaten für 2 Oboen und B.c.. Darum geht es in obiger Anmerkung nicht, sondern um die Frage, ob es gerechtfertigt ist, SeiH 259 eine Sonderrolle zuzuweisen.

Die folgenden 7 Triosonaten aus dem Umfeld der Dresdner Hofkapelle sind in der Form für 2 Oboen und Fagott überliefert:

Fasch, Johann Friedrich; Sonata F-Dur FWV N:F6; Sikorski
Fasch, Johann Friedrich; Sonata d-moll FWV N:d1
Fasch, Johann Friedrich; Sonata e-moll FWV N:e1
Heinichen, Johann David; Sonata c-moll SeiH 259; Schott
Heinichen, Johann David; Sonata B-Dur
Zelenka, Dismas; Sonate F-Dur ZWV 188/1; Bärenreiter
Zelenka, Dismas; Sonate g-moll ZWV 188/2; Bärenreiter